• Albert hielt die Gräfin in seinem rechten Arme; ihre linke Hand lag auf seiner Achsel, und die rechte in seiner linken. Er sah jetzt nicht die Pracht der Sonne in ihrem Abschiede, nicht in ihrem Abendgewande die schöne große Natur; nur Amaliens Auge sah er, und den großen Blick, der voll Feuer und Inbrunst an diesem Schauspiele hieng. Schreitender im Kölner RheinparkAnfangs erklärte er ihr dieses und jenes von den ihr unbekannten Gegenständen; aber weil sie bald nichts mehr fragte und nicht mehr antwortete, so schwieg auch er. Es war ein feierliches Schweigen. Am mächtigen Steigen ihres Busentuchs sah er, daß sie tief fühlte; er hatte Ehrfurcht für diesem Gefühl', und unterbrach es nicht.
    Jetzt war sie hinunter, die schöne Sonne; und auch an den höchsten Bergspitzen verschwand zitternd ihr letzter Stral - da wendete sich Amalie langsam und traurig nach ihrem Albert um; eine halbe Minute blieb sie so mit einem unbeschreiblichen sehnsuchtsvollen Blick' auf dem schönen Durstenden geheftet, dann schlang sie rasch und sorglos ihren schönen Arm um seinen Hals, und er küßte von ihren bebenden Lippen das feierliche Bekenntniß der Liebe. [...]
    Amalie fuhr auf aus Alberts Armen, und sah sich schüchtern um. "Wo waren wir? Albert! rief sie mit bebender Stimme; Gott, ob uns diese Bäume verrathen? Albert, ich war so glücklich! -
    Albert. (sich langsam und träumend von ihrem Busen aufrichtend) Amalie! und du wärst also mein? - O, läugne mirs nicht: das war Liebe! -
    Leben und Sonne - Zeitschrift der Freien Körperkultur Jg. 1, Heft 4Amalie! (zärtlich, und mit einem ruhigen Lächeln auf ihn herab blickend) Wie soll ich dirs läugnen; mein Albert! O, dieses unglückliche Herz kämpfte schon lange einen schweren, schweren Kampf unter der Tirannei der menschlichen Gesetze, jetzt - ach, warum mustest du mich auch hierher führen, wo der Anblick der großen freien Natur mich über alle Konvenzionen der Menschen erhob - jetzt, in deinen Armen, fühlte es sich frey, und warf jene Ketten ab.
    Die Sitzende? Brunnenskulptur in Bad MergentheimAlbert. (indem er ihr die schönen braunen Locken von der Stirn streicht, und dann mit der Hand auf ihrer Achsel ruhen bleibt) Ob ich wohl wache?
    Amalie. (ihn mit Wonne betrachtend) Ich war ein verwegenes Weib! - Alles sprach schon lange von dem Nordenschild, der nun bald bey uns auftreten würde; man beschrieb ihn, und ich hatte den Riesengedanken ihn unter allen Weibern Nordias am ersten zu sehn - (lächelnd) nicht ihn zu lieben! - Ich sann, und ergriff die Gelegenheit, um die ich freilich viel von Neid und Kabale werde leiden müssen; kam - sah dich - und obs der glücklichste oder unglücklichste Augenblick meines Lebens war in dem ich dich sah - magst du nun entscheiden.
    Dave Mike Angelo nach US-BesuchAlbert. Was die Welt nicht alles von mir mag gesagt haben! - Und, nicht wahr? Amalie! nun hast du so einen armseligen Jungen an mir gefunden, der nicht einmal im Stande ist, dir zu sagen: wie er dich liebt!
    Amalie. O pfui, Albert, scherze nicht! (ängstlich) Aber, Albert! wenn du nun hinaus kommst in die große Welt, wo alles schon auf dich lauert; dich von ihr hinreißen läßt, und vergißt daß dieses unglückliche Herz, seit es liebte, das erstemal glücklich war als es an dem deinen schlug; Albert, und du verräthst mich!
    Albert. (sehr ernst) Aha! - So weckt man mich just aus dem süßesten Taumel! - Gräfin! sobald sie mir eine schwarze Seele zutrauen, und nur noch einen Augenblick darüber in Sorge seyn können - (sich heftig an die Brust schlagend) und sollte dieses Herz nie - nie! und ewig keine glückliche Stunde mehr fühlen! - (kalt) so sind sie - Gräfin von Prascha - und ich - Albert von Nordenschild. (mit Würde) Die Welt mag auch von mir wissen so viel sie will; als einen Buben kennt sie mich nicht!
    Amalie. (mit niedergeschlagenen Augen) Albert! ich wollte dich nicht beleidigen.Graffito am Schutzhäusle im Mergentheimer Stadtwald
    Albert. (ihr um den Hals fallend) O, Liebe! so schweig mir von Infamien, wider die, bei Gott! sich mein ganzes Wesen empört. - Ich habe keine schmeichelnden Worte wie vielleicht eure Hofpuppen in Nordia; aber alle Worte der Sprache reichen nicht an Alberts Liebe! -
    Amalie. (zärtlich aus seiner Umarmung aufblickend) O, mein Albert! und du vergiebst mir? vergiebst dem armen Weibe, das keinen Stolz kannte als unter tausend Glücklichen ihresgleichen auftreten, und ohne zu erröthen ihnen sagen zu können: ich bin unglücklich, (mit unterdrücktem Schmerz) und doch treu! - (seine Hand an ihr Herz drückend) Vergiebst deinem Weibe ihre Aengstlichkeit, und diesem Herzen seinen Stolz, und - (ihm um den Hals fallend) seine Tugend! -
    Albert hatte sich noch nie in einer so kritischen Lage befunden als jetzt; denn unter allen Weibern, die in seinem Arme gelegen, war noch keine Amalie. Meistentheils hatte er schon das leichte Spinnegewebe Tugend von der großen Welt durchlöchert oder gar zerstört gefunden; hier fand er sie noch mitten im lebhaftesten Kampfe mit der unglücklichsten Leidenschaft. Was sollte er thun? Dieser armen Kämpfenden jetzt auf einmal den lezten Stoß versetzen, und der zitternden Amalie die glücklichste Stunde durch diese Schmerzen verbittern? oder ihr Zeit lassen, im süßen Phantasienspiele selbst vollends hinzusterben, und dann schuldlos zu seyn, und auch Amalien nicht wehe zu thun? - das letzte war freilich das ehrlichste; denn ihm hatte immer vor dem Gedanken geschaudert: eine Tugend zu morden. Aber auch so eine Stunde ungenützt vorbeistreichen zu lassen, wie diese - das war für seine Leidenschaft ein zu großes Opfer! und ehe er noch mit sich selbst darüber einig werden konnte, hatte diese schon alle Anstalten gemacht ihr Recht über diese Stunde zu behaupten. Aber: "Gedult! rief Amalie - die Stimme war unnachahmlich, mit der sie es rief, und unwiderstehlich der ruhig bittende Blick, mit dem sie ihn ansah; Gedult, Albert! o, die Sonne ist noch nicht zu tief hinunter, daß du nicht im Abendrothe mein Erröthen bemerken könntest - Albert! nur noch diese Nacht laß mich tugendhaft!" -
    Albert. (ruhig) Und immer, Amalie; wenn du es willst! so soll am Altare deine Tugend nicht sichrer sein können als in meinem Arme. Denn, bei Gott! so viel hat noch kein Weib über mich gewonnen, wie du!
    Sein Blut trat, wie das Meer nach der Fluth in die Ebbe, zurück; sie umarmten sich ruhig, wie zwei vertraute Freunde, die sich nun auch bis auf die geheimste Falte ihres Herzens kennen, standen auf und giengen. Es war eine schöne Nacht! - Eine Ruhe, daß man die Pulse der Natur schlagen zu hören glaubte, schwebte über der schlummernden Erde; und eben so ruhig wars in den Herzen der Liebenden.
    Der alte schlaue Casper beobachtete sie scharf; aber seine Menschenkenntniß ließ ihn hier im Stiche, denn er fand weder Durst noch Sättigung in ihren Blicken, und wuste sich das nicht zu erklären. "Albert! sagte Amalie sorgsam und leise, da sie gute Nacht nahmen; Albert! Casper beobachtet uns." -
    Albert. (ihr die Hand drückend) Sei du ruhig, Amalie; Casper ist gut!
    AmalieWeihnachtswerbung der Dessous-Detaillisten. (trunken) Albert, wie du?
    Albert. Und morgen früh im Garten? nicht wahr? -
    Amalie. Wenn?
    Albert. Doch wenigstens ehe die Sonne in meiner Laube scheint -
    Amalie. Bösewicht! -


    Carl Gottlob Cramer: Der deutsche Alcibiades, 1. Theil. Weißenfels und Leipzig 1791

    Als Zugabe noch ein lustiges kostenloses Browserspiel von Auntie Pixelante über schlechte Erfahrungen beim hormonellen Gender-Umtausch.

     (In Ruhe erst das Intro abwarten - und spielt es, wie früher TETRIS, mit den Bild-rauf-runter-Tasten...)


    3 commentaires
  • Hier unter dem Link steht zur Zeit ein richtig guter Kommentar von Jügen Kaube aus der F. A. Z. von gestern zu dem neuen Plagiatsfall, diesmal geht es um die Doktorarbeit von einer Forschungsministerin. Komisch, dass sich beim Talkshowminister von und zu Guttenberg noch alle Welt aufregte, "Vroniplag" noch wegen des lustigen Namens zur Kenntnis genommen wurde, während die Braunschweiger (und Potsdamer!) Karl-Henning Seemann, Skulptur in WeikersheimHonorarprofessorin und Willy-Brandt-Intima aus Bonn, Margarita Mathiopoulos, Karl-Henning Seemann, Skulptur in Weikersheimund EU-Abgeordnete Silvana Koch-Mehrin mit ihren akademischen Machwerken schon kaum noch Aufreger waren. Die beiden Damen haben übrigens bislang vergeblich gegen den Entzug ihrer Doktortitel geklagt. Zeit & Muße, die Gerichte zu beschäftigen, findet man an ihren Fakultäten offenbar genug: Das Verwaltungsgericht Köln gab am 6. 12. 2012 der Uni Bonn recht, im Fall Koch-Mehrin steht eine Entscheidung des VG Karlsruhe noch aus, Mathiopoulos geht nun in Berufung, weil die Sache verjährt und sie damit offenbar für immer und ewig im deutschen Doktorenakademikertum einzementiert sei („Es geht hier um Fußnoten und nicht um Mord. Außer Mord verjährt im deutschen Recht alles!"). Ich gebe mich ab sofort als Polizist aus und wenn ich mit der Karnevalsuniform durchkomme und zehn Jahre Geduld habe, ist die Amtsanmaßung verjährt und ich setze mir ein Hauptwachtmeister auf die Visitenkarte. Überhaupt, gleich so hoch gegriffen - "Mord" - das erinnert an den beliebten Tatort-Satz, mit dem der nach allen Indizien und Motiven meistbelastete Hauptverdächtige, der es schon aus Gründen der Drehbuch-Retardierung nicht gewesen sein darf, plötzlich wieder zu den Guten wechselt: "Mag alles sein, aber ich bin kein Mörder!" - "Halten Sie ihn für einen Mörder?" usw. Da haben wir sie wieder, die beliebte Täter-Opfer-Rochade, wie sie Klaus Bittermann bei Jakob Augstein so gut aufgezeigt hat. Das Spitz-pass-auf-Prinzip ("Laut ertönt sein Wehgeschrei, denn er fühlt sich schuldenfrei"). Und abgesehen von Mord ist jede Sauerei erlaubt? Wenn der Antisemitismusvorwurf missbraucht würde, wäre Augstein ein Missbrauchsopfer.
    Das Vroniplag-Wiki weist übrigens inzwischen 40 Statistiken über mehr oder minder zusammengeklaute Doktorarbeiten auf. Und jetzt, wo es die Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung ist, hört man kaum noch Protest, im Gegenteil, ein Wolfgang Frühwald, ehemals DFG-Präsident, eigentlich Romantik-Spezialist und damit Fachkollege! tut die ganzen Vorwürfe im Deutschlandradio noch als übertrieben ab, und Ernst-Ludwig Winnacker, ebenfalls Ex-Präsident der DFG, soll nach Jürgen Kaube ins Eichhörnchen auf dem Balkongleiche Horn tuten, die Süddeutsche (hoffentlich stimmt's) zitiert ihn so: "Die Zitierweise in Paraphrasierungen könne kein Fehlverhalten sein, sie sei eine Ermessensfrage." Ein Jurist W. Löwer, "Ombudsmann" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (wer hat den denn bestellt?), hat gar eine zehnjährige Verjährungsfrist für wissenschaftliches Fehlverhalten in Promotionen vorgeschlagen. Darf man das dann gleich auf das "neue" Urheberrecht, das von der FDP bis zur Piratenpartei alle fordern, übertragen? Wir wissen ja spätestens seit dem Streit des DFG mit dem Initiator des Heidelberger Appells, Roland Reuss, was die verbeamtete Wissenschaft vom Eigen-Sinn der Hahn im Tierpark MergentheimUrheber hält. Was sie fördert, muss kostenlos ins Internet gebracht werden, auf die Brust die Pistole: sonst keine Kohle! Und von da an gilt das Cut-and-Paste-Wiederaufbereitungsprinzip. Wie wär's wenn wir den Urheberschutz auch mal locker auf 10 Jahre begrenzen? Bedient euch, Leute, 10 Jahre nach Erscheinen könnt ihr die alt-Dissertation unter eurem Namen reprinten. Vorteil: die ewigen Umbrüche, das Neuinterpretieren, all diese ungemütlichen 'Paradigmenwechsel' hören endlich auf...
    Aber weitere hochmögende, ihrerseits auf Staatsnähe existentiell angewiesene Institute springen der Ministerin in ihrem Kampf gegen die unbotmäßige Düsseldorfer Uni und den Schavaniatsvorwurf bei: Der Vorsitzende der Helmholtz-Gemeinschaft, der Vorsitzende der Humboldt-Stiftung und der jetzige DFG-Präsident. Freiheit und Unabhängigkeit  der Wissenschaft? dass ich nicht lache! Das riecht dann doch sehr nach "Wes' (Gnaden-)Brot ich ess, dess' (Lob-)Lied ich sing" bzw. "Wer zahlt, schafft an." Dazu wird Merkel spätestens nach der Doktor-Aberkennung sagen, sie hätte ja eine tolle Forschungsministerin gesucht und keine promovierte Akademikerin, so in der Art. Doktorhut? brauch ich nicht, Doktoren stehen genug auf der Karrierestraße herum, die kauf ich mir von der Stange. Kaube ist nur in einem Punkt nicht ganz zuzustimmen, wenn er gegen das Gefasel von "Kontext berücksichtigen" und "man müsse das aus der Zeit bzw. damaligen 'Zitierkultur' heraus verstehen", einwendet, Annette Schavan hätte ja Lichtenbergs Denkmalbuchnicht im 16. Jhd. promoviert. Stimmt schon, aber 1. hätte man eine Frau gar nicht promovieren lassen, das Frauenstudium, früher heimlich betrieben und/oder Privatangelegenheit, führte erst 1762 bei Dorothea Erxleben zur Promotion an einer Universität, und 2. hätten die Universitätsreformer gerade im 16. Jahrhundert diese Arbeit erst recht zurückgewiesen - das waren lauter Humanisten, die im Geiste des hochangesehenen Latein- und Griechischkenners Erasmus von Rotterdam immerzu "ad fontes" riefen, wenn ein Doofie wagte, die Bibel oder gar Aristoteles aus irgendwelchen Sekundärwerken der Kirchenväter zu zitieren.

    Die hübschen Skulpturen auf dieser Seite hat übrigens der phänomenale Bildhauer Karl-Henning Seemann in Bronze gegossen und in Weikersheim aufgestellt, wo ich sie im letzten Jahr ganz ohne Plagiat fotografieren durfte, nur das unterste Bild ist aus Göttingen, vom Lichtenbergdenkmal, wo es eine liebe Freundin von mir fotografiert hat.


    3 commentaires
  • Habe heute an einem WDR-5-Gedichtwettbewerb zum Thema deutsch-französische Freundschaft teilgenommen. Bedingungen: Es sollte ein Sechszeiler sein und die Worte "Boulette" und "Blamage" mussten darin vorkommen.  Eigentlich wollte ich was über das EU-Rauchverbot machen, aber das ging nicht in der verordneten Eile. Und bingo!, mit fünf weiteren von anderen Hörern wurde mein Gedicht vorgelesen! Leider hat man in deutschen Rundfunkhäusern von französischer Intonation beim Vortragen von Poesie keine Ahnung und las Worte wie Concierge nicht dreisilbig, was zu Geholper führte. Aber egal, war trotzdem lustig. Wer das nochmal hören will, die ganze Sendung wird am Mittwochmorgen 23.1.13  um 4.45 wiederholt (früh aufstehen oder Recorder programmieren... :-) Wer's nachlesen will, findet meinen Beitrag für das "krosse deutsche Volk, jawoehl! das krosse deutsche Volk" (de Gaulle) zur Völkerverständigung oben unter dem link.

    1 commentaire
  • Feuerwerker auf dem HofDas Jahr 2013 warf an Sylvester lange, eindrucksvolle Schatten voraus (oder war die Minute nach 24.00 vom alten 2012 überschattet?), aber bei genauerem Hinsehen gehörten die Schatten den Gästen unserer Hausnachbarn, die auf dem Hof ein Feuerwerksspektakel entfachten. Das fiel aber verglichen mit dem sonstigen, diesmal über 40-minütigen Geballer und Geleuchte und Geblitze und Gefunkel geradezu bescheiden aus.Schild an einer Raderberger Pizzeria Da DIESE speziellen Nachbarn keine Prolls sind, haben sie ihre Sektpullen mit den langstieligen Holzlafetten schließlich auch wieder reingeholt, im Lauf des Neujahrstages, nach dem Ausschlafen.
    Aber ehrlich gestanden, Freunde, unter den bisherigen elenden Erdenjahren kann mir 2012 ganz besonders gestohlen bleiben. Ein lieber Verwandter ist mir weggestorben und zwar ganz absichtlich - wenn auch ohne Hand an sich zu legen - und bei vollem Bewusstsein (ich wusste gar nicht, dass das so mir nichts, dir nichts geht, wahrscheinlich gehört eiserne Willenskraft dazu), wobei er sich von allen abwandte, die ihm noch viel näher standen und ihn noch mehr liebten. Nachbarschaftsärger, der, wie schon angedeutet, bei mir zum Blick in die Hausordnung und zum Dienst nach Vorschrift führte, und dazu, dass man noch ein bisschen vorsichtiger wird in dem, worüber und mit wem man spricht, dummstolze Lügen, die überall herumschwirren bis hin zum Briefträger, dazu halt- und grundlose Verleumdungen übler und merkwürdigster Art von Leuten, denen man nur Gutes getan zu haben vermeinte. Mobbing, Missgunst und Feuerwerk in RaderthalFeindseligkeit unter Kollegen, denen ich vertraut und teils in ähnlicher Mobbing-Bedrängnis beigestanden hatte, denen ich vielfach Tipps gegeben und geholfen hatte (zweien, die sich besonders übel benahmen, hatte ich die Wikipedia-Artikel geschrieben!), das Scheitern eines mit viel Fleiß begonnenen Projekts, Verhunzung der von mir geklauten Ideen, Aussteigen aus diversen kollegialen Zusammenhängen, auf die ich mich arglos eingelassen hatte. Dann der Unfall der Liebsten mit nachfolgender langwieriger Genesung. Von der mißglückten Tomaten- und Basilikumernte will ich gar nicht anfangen, das ist ja eh nur zum Spaß. Gut, dem stehen auch einige positive Buchungen gegenüber: ein schöner Urlaub, gelungene Veranstaltungen, einige interessante Funde auf diversen Forschungsgebieten und ein wenigstens beruflich-finanziell - nach vielen mageren Jahrenendlich wieder - erfolgreiches Geschäftsjahr, mit zwei größeren Aufträgen, die eine liebe Freundin mit mir teilte, und in denen ich zumindest teilweise die von mir erlernten Fertigkeiten anwenden konnte... Klaus der GeigerAber alles in allem: nä, das neue Jahr muss sich wesentlich besser aufführen, wenn es meinen Beifall finden soll. Die ersten Wochen haben sich ruhig angelassen, immerhin habe ich, das war schon ein Lichtblick in der Trübnis, vorgestern (am Samstag, 19. Januar) Klaus den Geiger wiedergesehen, der schon mehrfach behauptet hatte, nicht mehr aufTomatenernte 2012 der Straße auftreten zu wollen, er habe davon jetzt endgültig die Nase voll, jetzt, wo eine neue CD draußen ist, er werde nun endgültig kommerziell etc. Nun sang er in schniegelschicker Ledderhose mit zwei anderen alten Herren das Lied Goldwatch Blues, das ich schon aus frühester Jugend von Donovan her kannte, in einer kölschklausgeigerschen Version - ich glaube, ich habe mich daran auch mal versucht, jedenfalls im englischen Original gespielt, ich kann's auch noch, seht euch vor!

    I went up for my interview on the 4th day of july
    the personnel man he questioned me, until i nearly cried
    made me fill in forms, until i shook with fear
    about the colour of my toilet roll and if my cousin's queer.

    Here's your gold watch and the shackles for your chains
    and your piece of paper, to say you left here sane
    and if you've a son who wants a good career
    just get him to sign on the dotted line and work for 50 years

    He asked me how many jobs i'd had before
    he nearly had a heart attack when i answered four
    four jobs of 20 years or more, this can never be
    we only take on men, who work on until they die

    Here's your gold watch and the shackles for your chains
    and your piece of paper, to say you left here sane
    and if you've a son who wants a good career
    just get him to sign on the dotted line and work for 50 years

    He took me outside to where the gravestones stand in line
    this is where we bury them, in quickstone and in lime
    and if you're going to work for us, this you must agree
    that if you're going to die, please do it during tea – breakKlaus der Geiger am Chlodwigplatz

    Here's your gold watch and the shackles for your chains
    and your piece of paper, to say you left here sane
    and if you've a son who wants a good career
    just get him to sign on the dotted line and work for 50 years

    This story that you've hear, you may think rather queer
    but it is the truth you'll be surprised to hear
    i did not want no job up on the board
    I just wanted to take a broom and sweep the bloody floor.


    votre commentaire
  • Auf meinen Artikel über die documenta mit dem Foto des German-Bratwurst-Plakats hat jetzt ein Diasporafreund geantwortet und mir dieses Gegenstück aus Japan geschickt! Da lass ich mich nicht lumpen und schicke Bratwurst von der KölnarenaHotdog-Stand in TokioDocumenta-Plakat, einmal andersWurstbude vor der Kölnarena


    votre commentaire