• Rollt das Spiel, spielt's keine Rolle

    Nach klangjährigen Schüttelreim-Experimenten im Wortecocktailmixbecher komme ich immer wieder über Karl Marx auf Hegel undWasserbecken auf Küchenbalkon Kneipp-Parcours auf dem BalkonSchleiermacher zurück. Ich meine die Dialektik: "Die Gedanken der Herrschenden sind die herrschenden Gedanken", gut und schön. Aber lässt sich das nicht noch ausbauen? Wenn sich die Denker beherrschen, werden sich die Herrschenden bedenken - so hoffen wir zumindest. Die pandemische Entwicklung ist die sich entwickelnde Pandemie. Ihre virale Verbreitung ist die Verbreitung des Virus. Was dem Habeck die Bärbock, ist der Laschet dem Söder. Sind die Würfel gefallen, wird beim Fällen gewürfelt. Moment, hat das Cäsar vor dem Marsch auf Rom gesagt oder ein Forstarbeiter, bevor das CDU-Präsidium "Timber" brüllte? Und so weiter, man muss irgendwann aufhören, sonst greift es die Gehirnzellen an und man velwechsert lechts und rinks. Um einer möglichen Verstopfung der Blutgefäße nebst nachfolgendem Thrombus vorzubeugen, haben wir eine Kneipp-Anlage auf dem Terassenbalkon installiert. Da hatte ich vor vielen Jahren (damals noch ahnungslos) eine tadellos saubere und vermutlich nie benutzte Zinkwanne auf dem Sperrmüll gefunden (eigentlich zwei, eine davonFuß auf der Noppenmatte haben wir einer sozial benachteiligten Familie als Säuglingsbadewanne gestiftet). In dieser Wanne habe ich schon Tomaten gezüchtet, aus handelsüblichen Blumenerde-Säcken, die ich auf der Unterseite ein paarmal piekste und auf Oberseite mit größeren Löchern versah. Die aus Tomatenkernen herangezüchteten Kneipp-DuschrohrTomatenpflanzen setzte ich oben rein und erntete ein paar Monde später die schönsten Paradiesäpfel. Das hat die Wanne aber nicht weiter gekümmert, nach Gebrauch wurde sie im Keller verstaut bzw. an die Wand gehängt. Jetzt aber, reaktiviert, wird sie zur idealen Fußbadewanne, abends wird Madagaskar-Kirsche im Friedensparkdas Wasser eingefüllt und morgens, wenn sich in den klaren Vollmondnächten des Februars schon eine hauchzarte Eisschicht gebildet hatte, hörte man es beim Reintreten interessant knistern.... und anschließend, das haben wir uns mit der Zeit so ausgedacht, kommt ein "parcours" für die Fußmassage. Zwei Lattenregalbretter aus einem ollen Blumenregal, dahinter die Gummimatten, mit denen ich einst, als ich noch Holundersekt destillierte, beim Ausspülen des großen Gärballons die Badewanne zum Schutz der Beschichtung ausgepolstert hatte. Wenn man sie umdreht, haben Pfau wird gefüttertdiese Gummimatten winzigspitzige Noppen, die sich ideal eignen, darüber zu laufen. Und dann haben wir noch Sand in eine größere Wanne gekippt und (nicht im Bild zu sehen) noch eine kleinere Wanne mit Steinchen, so dass nun auch in den hörnernstenBlauer Pfau vor Heidekraut Fußsohlen der Name "Kneipp" sinnlich erfahrbar und diese Körperstelle etwas empfindsamer wird. Mit ein bißchen Willenskraft und der nötigen meditativen Grundhaltung könnten wir auch eine Metallschüssel mit schmurgelnder Grillkohle durchwaten, wie sie neulich ein Idiot in einem der großen Plastik-Müllcontainer unserer Genossenschaft entsorgt hat; meine Frau bemerkte den Qualm und rannte mit der Gießkanne hin - dabei hätte man auch die Wanne mit dem Fußbad nehmen können, das wir sonst an der nächsten Baumwurzel ausgießen (natürlich nicht das Kind mit demselben). Auch ein Bottich mit gärenden Pfauenaugen-GefiederTrauben käme in Frage, nach entsprechender Lese-Erfahrung versteht sich, bloß, woher nehmen und nicht stehlen? Wer sich mal so ein Kelterfest in Sizilien angeschaut hat, wird sich vielleicht wundern: man möchte meinen, die Winzerjugend wäscht sich vorher die Füße, aber nein... Jetzt haben wir natürlich ein adäquates Becken am anderen Ende,Wiese im Friedenspark auf dem Küchenbalkon stehen, in das man sich bis zu den Oberarmen hineinkniet, allerdings erst Stunden nach dem Fußbad, man soll das laut Kneipp nicht gleichzeitig machen. Aber gegen eine Schwalldusche nach der Barfußwanderung durch Unterholz, Wüstensand, Kieselabraumhalde und Gumminoppengelände ist nichts einzuwenden, so dass man den Kreislauf bei entsprechendem Austausch des Brausenkopfs gegen ein patentiertes Kneipp-Füllhorn mit heiß-kalt-heiß-kalt-Wechselbädern noch einmal hochjazzen kann. Danach ein Baumschild Tschechoslowakei am Friedensparkleichtes Frühstück, ein oder zwei Gläser Champagner inhaliert und schon geht die home-office-Tätigkeit leichter von der Hand. Kurz, wir geben hier den Impfnebenwirkungen keine Chance und gehen sogar zu den polizeilich erlaubten Zeiten spazieren. Kürzlich begegnete uns ein Wappentier, das so recht in die aktuelle wahlvorbereitende Zeit der Kanzler*innen*kandidat*innen*kür passen mag. Und es fraß dem potentiellen Wähler sogar aus der Hand! Als Rad-Geber wäre dieses Pop-Art-Model sicher in der Juxfoto mit BadeklamottenPolitik eine erste Adresse. Bei Beraterverträgen dreht sich ja alles um die Frage, wer und wann und zu welchem Preis als Wahrheit verkünden darf, was er nicht weiß. Intensives Blaugold stand in abstrusem Kontrast zur blaßlila Kreidehaut des Heidekrauts. Bei der Betrachtung dieses Werks der Schöpfung kam mir allerdings Schild für den Syrienbaum im Friedensparkder Gedanke, dass Schönheit auch eine Last sein kann. Wozu z. B. hat dieses Edelfedervieh diese seltsame Krone auf dem Haupt? und wenn es Watschelfüße hat, braucht es doch eigentlich nicht solch wahnsinnige Schleppe, die natürlich einen guten Nebennutzen für das Ausfegen der Wege im forstbotanischen Garten erfüllt. Unfern des hortus conclusus, in dem das Wundertier zu Hause ist, findet sich das offene Gelände eines sog. Friedenspark, in dem friedlich und vom Leinenzwang ungestört die Hunde aller Rassen auf die große Wiese kacken oder Bäume aller Länder anpinkeln können. Hier fühlen Arrow rootsich auch importierte Mischlingsköter wohl. Denn jedem Baum ist ein Staat gewidmet bzw., umgekehrt. Dass in Madagaskar eine üppig blühende Kirschbaumart heimisch ist, wußte ich gar nicht, als wir damals vor Madagaskar lagen, hatten wir eine weltweite Pandemie an Bord, die den Landgang verunmöglichte. Aber halt, einige der Bäume verweisen auf Staaten, die es so gar nicht mehr gibt, andere haben schon seit Jahrzehnten keinen "Friedensprozeß" mehr gesehen und gehörten eigentlich in den unfern angrenzenden "Kriegspark" des Bäume im Friedenspark Rodenkirchenbundeswehr-genutzten Manövergeländes... Und mit einigen Partnerstaaten, die Deutschland einst überfallen hat, sind die Beziehungen erneut auf Tiefkühltemperatur schockgefrostet worden, auch deren Schlummere sanftBäume sehen nicht mehr taufrisch aus. Zum Schluss noch ein Blick in die Finanzpolitik. In den letzten Monaten wurde mit dem Gabelstapler "frisches"' Geld in marode Industrien, abgefahrene Weltraumbahnhöfe, Schummel-Motorwerke geschüttet, das werden wir wohl mit neuen Steuern büßen müssen. Und da ich nun mal gern in ein- bis zweihunder Jahre alten Kleinanzeigen schmökere, fiel mir eine Steuer speziell für das Bundesland Sachsen auf, das sich bekanntlich durch hohen Anteil an Rechtspopulismus, Coronaleugnung und AfD-Wählerschaft hervortut. Die "Stollen-Steuer" ist den nicht ganz geschichtsvergessenen Einwohnern Dresdens sicher noch gut bekannt. Nein, sie betrifft nicht die Fußballschuhe der Dynamo-Mannschaft. Offenbar hat der Sachse schon im Januar angefangen, einen wöchentlichen Betrag an die Bäckerei seines Vertrauens abzuführen, um am Weihnachtsabend den begehrten Kohlehydrate-Wumms zu bekommen. Und Anreize gibt es auch. Wie wäre es, wenn jeder Sachse wöchentlich 25 Cent in den Solidaritätsfonds für die anderen Bundesländer einzahlt, für sozial Benachteiligte ermäßigen wir das auf 15 Cent, und am Ende des Jahres kommt ein feiner, in bester Sahnebutter gebackener Stollen heraus? Gefüllt mit "Rosinkess mit Mandeln", mit Orangeat und Pistazien aus Ländern, aus denen garantiert keine Asylbewerber in die no-go areas zwischen Elbe und Unstrut vorgelassen werden? Als Mehl könnte man angesichts der Landwirtschaftskrise solches aus indischer Pfeilwurz nehmen, das angeblich besonders bekömmlich sei, nach Meinung einer berühmten Saloniere des 19. Jahrhunderts allerdings "vor dem Magen steht". Notfalls dürfte der Nachfolger (oder die Nachfolgerin?) der amtierenden Merkel ja für die "letzte Lockerung" (Walter Serner) sorgen.

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  • Commentaires

    1
    Mercredi 12 Mai 2021 à 23:43

    Auch ein Bottich mit gärenden Pfauenaugen-GefiederTrauben käme in Frage, nach entsprechender Lese-Erfahrung versteht sich, bloß, woher nehmen und nicht stehlen?

    Da weiß ich Rat. Wenn du diesen Herbst nach Nütterden zur Weinlese kommst, landen nicht mehr so viele Trauben im Kompost. Es sind einfach zu viele, klein und sehr aromatisch, aber nicht alle mögen sie, weil sie nicht wie die aus dem Supermarkt schmecken.

      • Jeudi 13 Mai 2021 à 14:44

        Pfauenaugen-Gefiedertrauben klingt interessant, bestimmt keltert man "vino tinto" daraus! Vermutlich gehören sie zur Rebsorte der cut-and-paste-Neologismen.



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