• Ich kann ja nun hier schlecht verschweigen, dass ich kein Jungblogger mehr bin (nur ernstgemeinte Zuschriften, bitte) und oute mich dahingehend, dass ich mich bei den örtlichen Nahverkehrsbetrieben nach Ermäßigung umgesehen habe.Antrag Aktiv60plus Da lohnt sich aber nichts. Stadtfahrten kosten ab 1. Januar 2,80, Kurzstrecke (4 Stationen) 1, 90 EUR, in der Viererkarte 2,67 bzw. 1, 82. Ein KVB-kompatibles Handy, dass es 30 Cent billiger macht, habe ich nicht. Wie kriegen die das bloß in Berlin immer hin, daß man endlose Kilometer abreißen kann für den einigermaßen bezahlbaren Fahrschein? 55 EUR im Monat kostet das Greisenermäßigungs-Ticket, damit kann ich fahren soviel ich will, muß mich aber auf 12 Monate verpflichten (Abo), kann also nicht in den Ferien oder dgl. "aussteigen", im ersten Jahr sowieso nicht, tote_wildschweinesonst muß ich nachzahlen! Ich müßte mehr als 21 Fahrten Lang-Bio Kaiser-JagdwurstSinzig_Parole_gesprüht oder 31 Fahrten Kurzstrecke im Monat machen, damit sich das lohnt, da müßte ich Angestellter sein und jeden Werktag zum Job fahren. Aber mein Fahrrad tut's noch und ist, wenn ich das so sehe, auf Dauer gesünder als sich in den Bus zu quetschen, wo die Luft je nach Sauberkeit und Anzahl der Mitfahrer zum Ersticken ist (wie sehr bewahrheitet sich Arno Schmidts seniorale Sinnesorgane-Sentenz: "das Gesicht nimmt ab, der Geruch zu!"). Allerdings, ich darf Menschen mit größer-order-gleich-Alter, die ihren Perso dabei haben, meinen Fahrtausweis übertragen, ab 19.00 werktags und Sa/So rund um die Uhr kann ich im sog. erweiterten VRS-Netz fahren, ferner zu den gleichen Zeiten auch jemanden mitnehmen, zugleich auch mein Fahrrad, wenn ich will. Aber wie oft mach ich das, irgendwie taugt das noch nicht viel. Sooo viel bin ich dann auch nicht unterwegs, recht stadtnah kann ich auch zu Fuß fast alles erreichen, und ich bin seit fast sechs Jahrzehnten leidenschaftlicher Fußgänger. Beim Discounter habe ich kürzlich eine seltsame Wurst erstanden, eine Kaiser-Jagdwurst, die angeblich Bio sei, also eine "Bio-Kaiser-JagdBismarck_Denkmalwurst". Jagd, na gut, vielleicht ist da Wild drin, aber Fehlanzeige: nur Schwein und Nitritpökelsalz, jedenfalls kein Wildschwein. Jetzt stell ich mir vor, wie der Kaiser persönlich in einem Bio-Koben das Schwein jagt, um ihm den Garaus und daraus die entsprechende Jagdwurst zu machen! Aber das machte der Kaiser nicht selbst, dazu hatte er seinen Kanzler Otto von Bismarck, an dessen Stammsitz Schönhausen an der Elbe sich, wie man hört, immer häufiger Neonazis versammeln. Gegenveranstaltungen in Form von Straßenfesten sollen dem abhelfen,  unter dem Motto "Kunst für Demokratie" wird der Schloß-Anbau mit Kanonen von der Zeit, als es gegen Frankreich ging - Leipzig-Einundeipzig - in eine Freilichtausstellung mit Theater, Skulpturen unmobbing_zettel_ergaenztd Bildern verwandelt. Das haben die Kölner mit ihrem Hundenbirgdenkmal ganz ähnlich gemacht, da wurde ein linksradikaler Friedenspark zur Umzingelung angelegt - das festungsähnliche Gemäuer mit allerlei Parolen, Tags und surrealen Farbelementen besprüht - dazu ein Bauspielplatz, von Studentenbewegten "Baui" genannt, in dem man sich die Fichtenholzbretter gleich Dutzendweise vor den Kopf nageln kann. Hat ein bißchen gedauert, aber Nazis lassen sich dort jedenfalls nicht blicken. Das gäb auch eine schöne Keilerei der Fa-Glatzen mit schwarz vermummten "Antifas", nehme ich an. An Sylvester werde ich mich dort aber nicht hinbegeben, um der Knallerei zuzusehen. Mir reichen Wunderkerzen, vielleicht geh ich hier was in den Park und sehe mir die Atombombenpilze von oben an, auf einer Schuttberg-Erhebung um die Gnade des Zufrühgeborenen flehend... Hier rechts noch ein Gruß der nettesten Nachbarn der Welt - wir haben das Herausstellen anderthalb Jahre allein gemacht, später mit einem Pärchen zusammen, das über uns wohnt, seit verschiedenen Vorkommnissen bin ich bereit, es alle 6 Wochen zu tun (52 Wochen geteilt durch 6 Mietparteien - eigentlich 7, ein Untermieter - macht eigentlich 7 1/2), und hab es Anfang Dez gemacht, um es Mitte Jan wieder zu tun. VERDAMMT, kaum hatte ich den Blogbeitrag fertiggeschrieben, als auch schon ein Update nötig wurde. Da hat noch jemand, der sonst alle Mitteilungen mit "Gez." unterzeichnet und daher hier bei uns nur Gez genannt wird (im städtischen Dienst an leitender Stelle mit Kindern tätig, die mir nur leid tun können), was dazugeschrieben, und zwar "Find ich super" und "Pech für die faulen Sparfüchse" und wohl so eine Art Smiley ohne Smile. Allerdings ist diese Beauftragung der Müllabfuhr mit dem Herausnehmen der Tonnne möglich, aber wenn das vom Mieter bezahlt werden soll, müssen sie uns wohl oder übel auch fragen. - Mit den Sparfüchsen sind vielleicht wir gemeint? das kann aber keinen Sinn ergeben, denn als hier das ganze Haus unterschrieb, um das Outsourcen der Treppenhausreinigung für 10-20 EUR im Monat zu verhindern, wurden wir gar nicht gefragt, haben das dann nachträglich, als die Hauswirtin damit ankam, des lieben Friedens wegen unterschrieben. Diese Unterschrift wollen wir eigentlich dann lieber zurückziehen, das wird einen schönen Aufschrei geben bei denen... vermutlich ziehen wir die eine Unterschrift zurück und leisten die andere, dann wird das alles mehr Geld kosten, wir können uns das leisten!

     


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  • Heiligabend war bei mir nicht der Erzengel vor der Terrasse, auch kein Hirt auf dem Felde, eher sein Hund (Abbildung ähnlich), und gegen 22.30 Uhr eine Hundehirtin, und die brachte mir wenig frohe Botschaft. Ich ertappte sie, als sie sich mit einer Taschenlampe über die Wiese beugte und herumblinkte. "Was machen Sie da? was haben Sie da zu suchen? Einbruchdiebstahl, was? runter von der Wiese", rief ich, und schmückte meine Anrede mit wenig erbaulichen Beiwörtern, "nehmen Sie den Hund da weg!" Sie, während sie weiter leuchtete und festere Teile entdeckte, die sie in eine grüne Tüte schob, richtete sich plötzlich auf, hechtete unversehens auf die Terrassenbrüstung zu und wollte mich packen, ich bot ihr darauf an, Knecht Rupprecht zu holen, damit er - Knüppel aus dem Sack! - seines Amtes walte (entsprechende Geste). "Dann hole ich jetzt die Polizei", keifte sie zurückweichend, aber auf meine Ermutigung, per Handy anzurufen, ich bliebe hier, bis die Polizei kommt, tat sie nicht desgleichen, sondern setzte ein furchteinflößenderes Argument nach: "Meine Freundin ist bei der Kripo!" - Inzwischen mischten sich die eher subproletarischen Nachbarn vom obersten Stock ein, brüllten, es sei "Heiligabend". Mir war nicht klar, was damit gemeint war, sollte das grMein Weihnachten: Hirtenhunde auf dem Feldeüne Säckchen unter den Baum gelegt werden? Tatsächlich warf die einigermaßen junge Dame ihre Tüte auf die Wiese, nahm sie aber nach einigem Besinnen (Freundin bei der Kripo?) doch an sich und wandte sich zum Gehen, drehte sich immer wieder um und schimpfte ihrerseits weiter. Wes Geistes Kind die Nachbarn oben sind, wurde aber doch deutlich, als es nach einigem Hin und Her von oben tönte: "er hat sie beleidigt, zeigen Sie ihn an, wir sind Ihre Zeugen!" - "Sie brauchen keine Zeugen, ich bestreite nichts. Sagen Sie Ihrer Freundin, ich hätte gesagt, daß...", folgten weitere Kraftwörter, die ich mit "Fröhliche Scheißnachten" beschloß. Beruhigend ist, dass es Heiligabend war, wenn dir da jemand einen Scheißhaufen vor die Terrasse setzt, darfst du reden, wie dir der Schnabel gewachsen ist (aber nicht Beamte im Dienst beschimpfen), das freie Wort schützt der diesfalls nur zu berechtigte Affekt gegen die Störer des Festfriedens, das versteht jeder Richter, es gibt entsprechende Grundsatzurteile. Es kam gar keine Kripo...


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  • Ich hab nichts gegen exotische Kostümierungen, bei der Burkah ist ja in der Regel nicht ausgemacht, ob sie die ästhetischen Immissionen vermehrt oder verringert. Aber daß sich kapuzenvermummte Vollbärte mit verdächtig ausgebeulten Säcken, vom Terroraufsichtspersonal unbehelligt, auf allen Weihnachtsmärkten breitmachen dürfen, versteh ich so wenig wie die Tolleranz gegenüber Kopftüchern. Ich kenn die Tücher noch aus meiner Jugend, mit Blaudruck aus Oberschlesien, und die Schrumpelköpfe, die darin eingewickelt waren, hatten verkniffene Tratschmienen (vgl. Hüsch mit dem  Niederrheinsong vom "Niemalsdorf", in dem drei Kopftuchtanten aus der Apotheke winken). Wie ich aus zuverlässiger Quelle erfuhr, betritt der Übellaune-Humorist und bekennende Hüsch-Eleve Winfried Schmickler keine Apotheke, in der eine Kopftuchträgerin hinter der Ladentheke steht. Boykott ist die politische Askese der Boygroups. Und wieso gestatten wir drei Warlords aus dem Morgenland mit sonderbaren Begründungen wie "astrologische Sternvision" die Flüchtlingsheime zu betreten und ungefragt Salbtiegel, Schmuckkästen und qualmende Räucherlampen abzustellen, in denen sich wer weiß was für home-made explosives verbergen? "Timeo Danaos dona ferentes", mahnte schon Virgil, der Christi Geburt prophezeite, und das gilt auch für Schaukelpferde, hölzerne Ochsen und aufblasbare Gummiesel unterm Weihnachtsbaum. Darum rate ich allen Flüchtlingen und ihrer heute entbundenen Nachkommenschaft: Obacht! Was man von Fremden gratis annimmt, kann ins Verderben führen.


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  • Eine Hausmitteilung in einer blog-bekannten Schule lud neulich zur Fortbildungsveranstaltung über "Salifismus". Gut, das muss man nicht so eng sehen, kann ja ein Vertipper sein. Aber dann war im Text noch von der "Salifistenszene" die Rede. Bei zweimal wird schon ein Prinzip draus, oder? Errichten die dann ein Salifat? Meine Tageszeitung trennte kürzlich Akademiker-Rehe, es ging um's Heiraten mit Vordiplom, nicht um studiertes Wildpret. Und was sagt man dazu, dass unter einem Weihnachtslied, in einem Gratis-Heft, das zum Advent-Event "30.000 Kölner zersingen im Rheinenergie-Stadion die Eispaläste der Winterkönigin" verteilt wurde, ein gewisser "Theodor Strom" als Verfasser genannt wurde? Immerhin wurde der Sing-Marathon vom lokalen Energiemulti ausgerichtet, da gab's wohl Stormausfall bei der Rechtschreibprüfung. Dennoch beschleicht mich immer mehr der Eindruck, der sogenannte Tippfehlerteufel hat angefangen, uns alle in der Tippfehlerhölle mit Druckerschwärze zu teeren und mit stumpfen Füllerfedern zu bekleben. In Bad Krotzingen wurde ein Blumenbeet gepflanzt, bei dem, als es blühlte, "Bad Krozigen" auf der Wiese zu lesen war. Und kann das Zufall sein, wenn in der Bonner Adenauerallee, wo der VDZN residiert, an der Tür ein Schild angebracht ist, wo die Klammer nicht schließt hinter "(Vereinigung Demokratische Zahnmedizin". Wollen die etwa die Demokratie vor die Klammer ziehn - oder ihre Spange nicht richtig befestigen? Und wieso heißt der Papst, der den Karlspreis bekommt, Franziskus? seine Vorgänger wurden m. W. nicht Iohannis Pavlus II oder Benediktus genannt, Paul VI. war damals "Pillen-Paule". Und dieser "Franz", kriegt der jetzt den Carolus-Preis?


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  • „Die Nase des Postmeisters, rief Gustav Quoll, sollte ich haben; ich ließ mich im Lande für’s Geld sehen. Nein, solch ein Vorgebirge im Gesichte beschämt das gefährliche Kap-Horn an der Südspitze von Amerika.

    Das ist das Modell von dem steinernen Manne mit der großen Nase, den wir in Adersbach gesehen haben, sagte ein Anderer.

    Eine rechte Nasen-Mutter kann man sie nennen, so viel kleine Nasen hängen drum und dran.

    Solchen Postmeister sollte der Staat nicht dulden, meinte Gustav wiederum; wie leicht können Frauen sich an ihm versehen, und der Staat kommt in Gefahr, eine junge Welt voll Großnasen zu erziehen.

    Ob der Mann wohl Kinder hat, setzte er hinzu. Die möchte ich sehen, die müssen ja wahre Scheusälchen und Nasenmenschen seyn.“

    So wäre also Lawrence Sterne zum Schluß auch im „Muskauer Wochenblatt“ vom September 1822 angekommen. Dabei war diese Nase nicht angeboren oder auf dem Vorgebirge der Nasen gewachsen, sondern erworben, indem ein Baumast über den offenen Wagen herunterstürzte und der Vater, der die Pferde lenkte, seine Tochter nur retten konnte, indem er durch Hände und Gesicht den Ast aufhielt. Natürlich verliebt sich der Spötter in die Tochter, und nach ein paar Herzensirrungen und -wirrungen und etwas Flunkerei kommt es auch zum Happy end, der alte Postmeister: „Wenn Sie sonst ein Mann sein, der meine Tochter heirathen kann, so soll es Ihneng ar nicht zum schaden gereichen, daß Sie auf meine Nase geschimpft haben.“ (Aber daß die arme Jungfer Postmeisterin jetzt den Nachnamen "Quoll" in Kauf nehmen muß, ist auch'n Schicksal, oder? "Sieglinde Quoll" - nein danke!)

    Das heutige Türchen mag als ein Hinweis auf den Hörspiel-Extra-Termin im DLF dienen, an den kommenden Weihnachtstagen, beginnend mit 24. 12., wird jeweils um 14.05 ein Teil der Hörspielfassung von Tristram Shandy (1759-1767)  in der (neuen) Übersetzung von Michael Walter gesendet


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