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Eine Freundin von uns veranstaltet regelmäßig einen "Salon in der Sozialwohnung" (so berichtete vor Jahren der Stadt-Anzünder) mit Referenten zu verschiedensten Themen. Die jeweilige Bewirtung, ein sehr reichliches Buffet, für das die Gäste wohl auch einen Geldbetrag entrichten sollen, ist auf das Thema abgestimmt. Sie mag auch gern Musik, ich war auch mal da und musste unbedingt die Guitarre auspacken, passte gar nicht zum Thema. Beim nächsten Mal, am kommenden Freitag, wird unter Anleitung eines Chorleiters gesungen, und meine Lebensgefährtin wurde gefragt, was man denn Passendes dazu auftischen kann. Darauf schrieb ich der Freundin folgende Verse:
Gastrophile Harmonie
schafft dir ein Menu garni:
Zum Ragout von Lästerzungen
fein hachierte Sängerlungen;
schlanke Nachtigallenkehlen
sollen auf dem Grillrost schwelen;
auch zu MET-Wurst will ich raten,
(Opernhaus steht in den Staaten).
Komponisten kannst du fragen,
die schmackhafte Namen tragen:
Händel brät gern, wer so heißt,
Mozart in die Kugel beißt.
Wird das Gästezimmer voller,
backe Astor-Pizza Zolla,
Tournedos macht dir Rossini;
dann brauchst du für Ca-Pucchini
Smetana (gleich Sahnesoße);
Gluck mag Bier (nicht aus der Dose),
und beim Johann-Hermann-Schein
Xaver-Semler reich' zum Wein.
Taktemesser und die Stimm-
gabel für Besteck dir nimm!
P'tit Larousse bleibt zuhaus,
schickt nur Vorschläge zum Schmaus.
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